Leben lernen

Stefan Kindermann beim Unterricht an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychosomatik an der Münchener Klinik Schwabing.

Spaß am Leben finden, Verantwortung übernehmen und Pläne für die Zukunft schmieden können.  Das ist das Ziel der Behandlung von Jugendlichen in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychosomatik an der München Klinik Schwabing.

Seelische Nöte, mangelnde Selbstakzeptanz, Beziehungskonflikte oder familiäre Probleme – es gibt viele Gründe, warum Jugendliche im Alltag den Halt verlieren. Sie haben schwer zu kämpfen und müssen sich rundum neu orientieren, um im Leben klar zu kommen.

Schach kann Ihnen dabei helfen, ihre Probleme eine Weile auszublenden, sich zu fokussieren und Lösungsstrategien zu erarbeiten. Unser Schachtrainer Volker Antusch kümmert sich um schachinteressierte Jugendliche, die in der Kinder- und Jugendpsychosomatik stationär betreut werden. Er berichtet aus dem Unterricht: „Es gibt Beispiele der Jugendlichen im Alter von 14-15 Jahren, die alles andere an der Schule vernachlässigen, oder sehr desinteressiert wirken, doch beim Schachspielen stellen sie ihre Stärken und Begeisterung fest. Sie strahlen und lernen ihre erfolgreiche und aktive Seite kennen.“

Der Schachunterricht findet in Kooperation mit der Staatlichen Schule für Kranke einmal pro Woche statt. Egal, ob fortgeschritten oder Schach-Anfänger:in – die Jugendlichen sind mit Begeisterung bei der Sache.

Bei depressiven Jugendlichen beobachten wir, dass Schachunterricht die Stimmung aufhellt: Die Jugendlichen konzentrieren sich auf das Spiel und kommen so aus belastenden Gedankenspiralen heraus. Eine wichtige Voraussetzung, um eine positive Lebenseinstellung zu entwickeln!, resümiert Angelika Moosburger, die Schulleiterin. Auch soziale Prozesse werden positiv beeinflusst und über das gemeinsame Interesse neue Kontakte geschlossen.“

Gefördert wird das Schachprojekt vom Förderverein Bildung für kranke Kinder und Jugendliche München e.V. und von der Firma Munich Residential GmbH unter der Leitung von Moritz Opfergeld und Roman Krulich. Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim plant eine Evaluation des Projektes.

 

Angelika Moosburger (re.) von der Staatlichen Schule für Kranke freut sich über die großzügige Unterstützung.