Die SchlaU-Schule und die FlüB&S in München bieten jungen unbegleiteten Geflüchteten schulanalogen Unterricht. Deutsche Muttersprachler können kaum ermessen, welch große Herausforderung es ist, ohne deutsche Sprachkenntnisse in nur wenigen Jahren einen Schulabschluss in Deutschland nachzuholen.

Traumatisiert durch die Erlebnisse in ihrer alten Heimat und isoliert in einem Land, dessen Sprache sie noch nicht sprechen, hilft Schach den Jugendlichen Kontakte zu finden und sich zu integrieren.

Schach mit einem Schüler der SchlaU-Schule
Schach mit einem Schüler der SchlaU-Schule

Für viele von ihnen ist Schach ein Spiel, das sie aus ihrer Heimat kennen; es ist eine willkommene Verbindung zu ihrem früheren Leben vor der Flucht. Beim Schach ist es möglich, miteinander zu kommunizieren, über alle Sprachgrenzen hinweg. Hier entstehen neue Freundschaften. Und die Konzentration auf die Schachzüge erlaubt es den jungen Menschen, die Schrecken des Krieges und die quälende Sorge um ihre Familien – zumindest für die Dauer einer Partie – zu vergessen.

„Danke, dass wir wieder lachen können!“

Wie viel Schach den jungen Flüchtlingen bedeutet, konnte Dijana Dengler, die Vorsitzende der Münchener Schachstiftung, bei einer Schulschachmeisterschaft beobachten, zu der sie gemeinsam mit ihren SchlaU-Schüler:innen angereist war.

Schachstiftung München an der SchlaU-Schule

„Es war herrlich zu beobachten, wie am dritten Tag unsere jungen afghanischen Erwachsenen verschiedene andere Spieler in ihre zum Schachzimmer umfunktionierte Übernachtungsmöglichkeit einluden, um bis tief in die Nacht Blitzschach zu spielen. Allen hat das unglaublich gut gefallen!“ Stellvertretend für seine Mitschüler meinte einer der SchlaU-Schüler: „Danke, dass wir wieder lachen können!“

Seit dem Schuljahr 2013/14 findet das Schach-Training als Arbeitsgemeinschaft für interessierte Schüler:innen statt. Gefördert wird das Projekt von der Kinder- und Jugendstiftung der Stadtsparkasse München und aus Mittel von PS Sparen und Gewinnen.