Eine Behinderung muss kein Handicap sein. Das bewiesen die 58 Schachspieler, die beim Schachturnier an der Stiftung Pfennigparade gegeneinander antraten.
Können Menschen mit Behinderungen Schach spielen? – Aber sicher! Schach ist integrativ. Selbst Menschen mit schwersten Körperbehinderungen sind beim Schach erfolgreich.
Zum elften Mal hatte die Münchener Schachstiftung Anfang Juli in Kooperation mit der Stiftung Pfennigparade zum Turnier eingeladen. Gekommen waren mehr Schachspieler als je zuvor – erstmals waren knapp 60 Teilnehmer gemeldet! Ein Jahr lang hatten sich Menschen mit Behinderungen, die in der Stiftung Pfennigparade leben oder dort beschäftigt sind sowie SchülerInnen der Barlach-Schulen – auf das Turnier vorbereitet: Sie treffen sich jede Woche zum Schach, wobei sie von Schachtrainern der Münchener Schachakademie angeleitet und von Freiwilligen betreut werden.
Beim Schach macht der Sportsgeist alle gleich
Schirmherrin Natalie
Schmid, die mit ihrem Verein Münchener für Münchener e.V. mehrere Senioren-Schachprojekte
unterstützt hat, war überrascht:
„Ich finde es enorm beeindruckend, wie viele Emotionen hier zu spüren sind, mit
wie viel Begeisterung alle Teilnehmer bei der Sache sind. Das Turnier zeigt
deutlich, dass es beim Schach keine Grenzen gibt. Männer, Frauen, Kinder,
Jugendliche Erwachsene – alle spielen miteinander. Es herrscht absolute
Chancengleichheit.
Egal, wer gegen wen antritt – der Sportsgeist macht alle gleich.“
Wer die Figuren auf dem Brett nicht selbst bewegen kann, muss die Züge kommunizieren – das Ausführen erledigen Assistenten! Seit Jahren engagieren sich Freiwillige, wie z.B. RA Bernhard Schmid, der die Münchener Schachstiftung auch finanziell unterstützt, beim Turnier und den Trainings.
„Man merkt, dass es den Teilnehmern beim Turnier darum geht, gut Schach zu spielen. Doch sie haben auch viel Spaß! Hier sind Menschen aller Altersstufen mit vielfältigen Einschränkungen dabei. Eines verbindet sie: Alle spielen Schach! Schach ist ein großartiger Baustein zur Inklusion!“ freute sich Ehrengast Diana Stachowitz (MdL), die als Präsidentin des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes Bayern e.V. dem Schachsport besonders verbunden ist.
Schach verbindet Generationen, Menschen mit Behinderungen und Nichtbehinderte
Organisiert wird das jährliche große Schachturnier zu einem guten Teil von den Pfennigparaden-Schachspielern, allen voran Werner Schwarz und Alexander Bassarini. Dazu kommen Roman Hanig, Rektor der Barlachschulen, die mit der Stiftung Pfennigparade assoziiert ist, und das Team der Münchener Schachstiftung.
„Als mein Sohn klein war, habe ich ihn trainiert, jetzt ist er im Schachkurs in der Barlachschule. Der Kurs gefällt ihm gut! Ich freue mich sehr, dass wir beide, Vater und Sohn, gemeinsam bei dem Turnier mitmachen können“, berichtete Pau Prats-Iraola, der mit seinem Sohn Axel mit von der Partie war. „Es ist das erste Schachturnier für uns und eine sehr spannende Erfahrung. Das Turnier ist von den Organisatoren sehr gut vorbereitet. Mein Sohn spielt nächstes Jahr bestimmt wieder mit. Und wenn ich es einrichten kann, bin ich auch wieder dabei!“
Engagierte Förderer und Unterstützer bei der Preisverleihung
Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Pfennigparade, Ernst-Albrecht von Moreau, überreichte den Turniersiegern mit Prof. Dr. Angelika Speck-Hamdan, der Schirmherrin des Turniers von Seiten der Pfennigparade, Natalie Schmid, der Schirmherrin von Seiten der Münchener Schachstiftung, Ehrengast Diana Stachowitz (MdL SPD), sowie Stiftungsgründer Roman Krulich die Pokale, Medaillen und Urkunden. Jeder Teilnehmer erhielt dazu einen wertvollen Preis.
Dr. Helmut Pfleger, Schachgroßmeister und bekannter Schachbuch-Autor, war wie in den Jahren zuvor als Ehrengast ebenfalls vor Ort und stellte weitere Preise zur Verfügung!
Gefördert wird das Schachprojekt von Munich Residential unter der Leitung von Roman Krulich und Moritz Opfergeld sowie von der Stiftung Pfennigparade.